
Zum 150. Geburtstag von Rainer Maria Rilke – Aus deiner Stirne steigen Laub und Leier
Frankfurter Rundschau
Mit der Poesie in den Weltinnenraum – zum 150. Geburtstag von Rainer Maria Rilke, der am 4. Dezember 1875 geboren wurde.
Worte, die direkt ins Herz treffen: „Bist du so müd?“, fragt ein lyrisches Ich ein Du, „ich will dich leise leiten / aus diesem Lärm, der längst auch mich verdroß. / Wir werden wund im Zwange dieser Zeiten“. Man hört es schon in den L-Alliterationen, dass sich im Schatten von Schmerz und Entfremdung doch eine Verbindung anbahnt. Mit dem Appell „Schau“ bekräftigt sie das Textsubjekt und lenkt den Blick seines Gegenübers auf ein „helles Schloss“. Dorthin will man sich begeben, getragen von der Hoffnung, die Brüche des Lebens noch einmal zu heilen. „Der Tag hat alle Träume mir zerrissen, – / du, winde wieder einen Kranz daraus“, heißt es am Ende.













