Wie wird aus dem Traum in Weiß ein Traum in Grün?
Die Welt
Der schönste Tag im Leben verlangt oft nach dem unnachhaltigsten Kleidungsstück überhaupt: dem Brautkleid. Einmal getragen, verstaubt es in den meisten Kleiderschränken als Erinnerungsstück. Doch es geht auch anders.
Für das Abschluss-Event der Bridal Fashion Week wurde das Innere eines Pavillons auf dem Messegelände „Fira de Barcelona“ in Gold getaucht. Hier zeigte der spanische Luxusbrautmoden-Hersteller Pronovias seine Atelier-Kollektion vor 1800 geladenen Gästen. 44 Hochzeitskleider, die sich gegenseitig an Extravaganz, Opulenz und Bling Bling übertrafen, bahnten sie sich ihren Weg über den Laufsteg. Inspiriert von Versailles, der Geburtsstätte der Haute Couture, erschuf Kreativdirektor Alessandra Rinaudo kunstvolle Kreationen, die an Tüllträume von Disney-Prinzessinnen erinnerten. Roben, die eine höhere fünfstellige Summe kosten können und nach dem großen Tag der Liebe bis zum Lebensende – oder der Scheidung (die Quote steht bei 1:3) – bei vielen Ex-Bräuten den Schrank blockieren oder in einer Kiste im Keller landen. Und das in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit das Schlagwort der Stunde ist.
„Ein Hochzeitskleid im Schrank versauern zu lassen, ist nicht nur Geld-, sondern auch Ressourcenverschwendung“, sagt Stylistin Janine Dudenhöffer, die auf Instagram als Sustainable Stylist Tipps rund um einen nachhaltigen Modekonsum mit ihren rund 10.000 Followern teilt. Doch welche Alternativen gibt es? Eine Umfrage, die Dudenhöffer auf ihrem Kanal initiierte, ergab: 31 Prozent ihrer Community würden in Zukunft ein Brautkleid leihen, 26 Prozent eines gebraucht kaufen – und nur 32 Prozent würden es neu kaufen.
