
Wenn Papa nicht am Weihnachtsbaum sitzt
Die Welt
Hunderttausende ukrainische Kinder müssen Weihnachten in diesem Jahr ohne ihren Vater verbringen. Für viele geflohene Familien ist Heiligabend in Deutschland gleich aus mehreren Gründen fremd. Auch die Wünsche der Kinder sind ganz andere als sonst.
Für die siebenjährige Arina Grechowa gibt es wohl keine schönere Zeit im Jahr als Weihnachten. Es sind nicht nur der Schnee, die Geschenke und die Süßigkeiten, die sie auf die Festtage hinfiebern lassen. Arina liebt es auch, Zeit mit der Familie zu verbringen: mit ihrem Vater Olexij – ihrem „Zauberer“, der all ihre Wünsche erfüllt – das Haus und den Weihnachtsbaum zu schmücken; sich mit ihrem 22-jährigen Bruder Artjom eine Schneeballschlacht zu liefern (Ausgang: „unentschieden“) und mit ihm heimlich einen Blick in die bereits verpackten Geschenke zu werfen.
Das alles sind Erinnerungen an eine Zeit vor dem 24. Februar 2022. Eine Zeit, bevor Russland in die Ukraine einmarschierte; bevor Präsident Wladimir Putin Arinas Heimatstadt Schytomyr im Norden des Landes bombardieren ließ; bevor die Siebenjährige mit ihrer Mutter Tatjana Grechowa nach Deutschland fliehen und Vater, Bruder und ihren Hund Funtik zurücklassen musste.











