Vodafone befürchtet Probleme bei Antennen-Austausch
n-tv
Schon länger fordert die EU, dass Netzbetreiber auf chinesische Mobilfunktechnik verzichten sollen. Vodafone zeigt sich allerdings besorgt. Bei einem zu schnellen Verzicht auf die Technik aus Fernost rechnet das Unternehmen mit längerfristigen Beeinträchtigungen der Netze.
Die EU- Kommission drängt die Netzbetreiber und Mitgliedstaaten dazu, auf Mobilfunktechnik "Made in China" zu verzichten. Nun weist der Anbieter Vodafone auf möglichen Konsequenzen hin, sollte der Austausch der Antennen übers Knie gebrochen werden. Ein schneller Verzicht auf Mobilfunktechnik von chinesischen Anbietern werde demnach die Stabilität und Übertragungsqualität in den deutschen Handynetzen spürbar beeinträchtigen.
Eine interne Studie des Unternehmens habe gezeigt, dass es in den Ländern, wo es zu einem ungeplanten, sehr schnellen Ausschluss von einzelnen Technologieanbietern gekommen sei, zum Teil deutliche Qualitätsverluste in den Mobilfunknetzen gegeben habe, erklärte das Unternehmen in Düsseldorf.
Im Konflikt um den Einsatz von Mobilfunktechnik von chinesischen Anbietern wie Huawei oder ZTE hatte die Europäische Kommission im Juni die EU-Länder aufgefordert, ihre 5G-Mobilfunknetze gegen aus ihrer Sicht risikobehaftete Anbieter besser zu schützen. Es sei der EU gelungen, die Abhängigkeiten in anderen Sektoren wie dem Energiesektor in Rekordzeit zu verringern, sagte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton. "Bei 5G sollte es nicht anders sein: Wir können es uns nicht leisten, kritische Abhängigkeiten aufrechtzuerhalten, die zu einer 'Waffe' gegen unsere Interessen werden könnten." Breton forderte alle EU-Staaten und Telekommunikationsbetreiber auf, "unverzüglich" die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen.