Verdächtiger von Kopenhagen muss in Psychiatrie
n-tv
Der Däne, der für den Amoklauf mit drei Todesopfern in einem Kopenhagener Einkaufszentrum verantwortlich sein soll, leidet unter psychischen Problemen. In zuvor veröffentlichten Videos ahmt er den Suizid mit einer Waffe nach. Für die Untersuchungshaft kommt er in die Psychiatrie.
Der mutmaßliche Täter des Amoklaufs von Kopenhagen wird für 24 Tage in eine geschlossene psychiatrische Abteilung eingewiesen. Das berichteten dänische Medien übereinstimmend aus der Anhörung des Tatverdächtigen. Somit müsse der Tatverdächtige die Untersuchungshaft in der Psychiatrie verbringen. Laut den Ermittlern gab es kein terroristisches Motiv, sondern psychische Probleme, die den 22-jährigen Dänen dazu getrieben haben, in einem Kopenhagener Einkaufszentrum drei Menschen zu erschießen und zahlreiche weitere zu verletzen. Der Täter sei den "psychiatrischen Diensten bekannt", sagte Kopenhagens Polizeichef Sören Thomassen. Der 22-Jährige hatte vor der Tat Videos veröffentlicht, in denen er Suizid mit einer Waffe nachahmte. In seiner Befragung gab der 22-Jährige laut Polizei zu, während des Schusswaffenangriffs in dem Einkaufszentrum gewesen zu sein. Die Ermittler nahmen mehrere Durchsuchungen vor.
Die Staatsanwaltschaft in Kopenhagen wirft dem Tatverdächtigen vorsätzliche Tötung und versuchte Tötung vor. Das berichteten mehrere dänische Medien aus der Anhörung des Verdächtigen vor einem Haftrichter. Das Verhör des mutmaßlichen Täters fand auf Wunsch der Anklage hinter verschlossenen Türen statt. Eine öffentliche Anhörung könnte der Aufklärung des Falls im Wege stehen, hieß es zur Begründung. Der Verteidiger des 22-Jährigen sagte laut dänischen Medien, der Verdächtige wolle sich nicht öffentlich zu den Vorwürfen gegen ihn äußern.
Videos des Verdächtigen, die seit Sonntagabend im Netz kursierten, stuften die Ermittler als authentisch ein. Darin posiert der junge Mann mit Waffen, ahmt Selbstmordgesten nach und spricht von Psychopharmaka, "die nicht wirken". Dänischen Medien zufolge hatte der 22-Jährige die Videos am Freitag veröffentlicht. Die Youtube- und Instagram-Konten, die dem Tatverdächtigen gehören sollen, wurden in der Nacht zum Montag gesperrt.