Union Berlin steht kurz vor der nächsten Sensation
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Der Traum von der Champions League wird für Union Berlin immer greifbarer: Bei Borussia Mönchengladbach erkämpfen sich die Eisernen einen knappen Sieg. Die Gastgeber wachen zu spät auf und versinken im grauen Niemandsland der Tabelle der Fußball-Bundesliga.
Union Berlin arbeitet leidenschaftlich an der nächsten Sensation und klopft immer lauter an die Tür zur Champions League. Die Köpenicker gewannen auch bei Borussia Mönchengladbach völlig verdient mit 1:0 (0:0), festigten Rang drei und gehen mit allerbesten Königsklassen-Karten in die letzten fünf Spieltage der Saison. Der starke Sheraldo Becker (60.) erzielte in einer lange Zeit dürftigen Begegnung sein neuntes Saisontor für Union, das eiskalt und abgezockt auftrat. Im noch vor wenigen Jahren völlig utopischen Kampf um die europäische Eliteklasse liegt das Team von Trainer Urs Fischer schon vier Punkte vor Rang fünf.
"Es ist vielleicht ein bisschen langweilig, aber unser Fokus liegt immer auf dem nächsten Spiel", sagte Union-Torhüter Frederik Rönnow bei DAZN: "Natürlich hoffen wir auf das bestmöglichen Ergebnis. Wir haben super in der Defensive gearbeitet, so wollen wir weitermachen." Rani Khedira betonte: "Die Liga ist zu stark, als dass man jetzt schon von etwas träumen kann. Wir müssen einfach Woche für Woche unsere Leistung bringen. Heute haben wir das Union gesehen, was die Saison einfach sehr konstant und stark gespielt hat. Dann ist auch mal so ein dreckiger 1:0-Sieg hier in Gladbach möglich."
Seine Elf müsse "ans Limit" gehen, hatte Fischer vor dem Anstoß gesagt. Körperlich war seine Elf dann auch von Beginn an vor 52.107 Zuschauern im Borussia-Park präsent, spielerisch dagegen enttäuschten beide Teams zunächst. Wer wegen der in der Luft hängenden Rauchschwaden der Gladbacher Fanchoreographie das Geschehen nur eingeschränkt verfolgen konnte, verpasste abgesehen von harmlosen Distanzschüssen nichts.
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Vor zwei Jahren in München verfolgen bis zu 40.000 Zuschauer die Wettkämpfe bei den Leichtathletik-Europameisterschaften. Diesmal findet die EM in Rom statt - und in Italien ist das Interesse offenbar deutlich geringer. Darauf deuten massive Rabatte hin und die Weigerung, Verkaufszahlen zu kommunizieren.