
Umweltminister Meyer fordert Gerechtigkeit bei Netzentgelten
n-tv
Die Stahlindustrie wird klimaneutraler, steht aber auch vor vielen Hürden, gerade in Deutschland. Umweltminister Meyer erfährt bei einem Besuch im Stahlwerk Georgsmarienhütte, dass viele gute Ideen oft an bürokratischen Hürden scheitern.
Georgsmarienhütte (dpa/lni) - Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) hat mehr Gerechtigkeit bei den Netzentgelten gefordert. "Weil wir in Niedersachsen unsere Netze ausbauen, ist der Strompreis für uns und unsere Verbraucher teurer als in Bayern", sagte der Politiker am Dienstag bei einem Besuch des Stahlwerkes in Georgsmarienhütte bei Osnabrück. "Wir werden bestraft, dass wir die Solar- und Windenergieanlagen anbinden, das kann nicht gerecht sein." Er sei daher froh, dass der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sich für eine Gerechtigkeit bei den Netzentgelten einsetzen zu wollen.
Der Anteil erneuerbarer Energie habe im vergangenen Jahr in Niedersachsen brutto bei 92 Prozent gelegen, deutschlandweit seien es nur 46 Prozent gewesen, sagte Meyer.
Der Minister informierte sich bei dem Stahlwerk über Maßnahmen, das Klimagas CO2 einzusparen. Eines des Projekte sah vor, dass drei Industrieunternehmen - eines davon war das Stahlwerk - ein klimaneutrales Prozesswärmenetz aufbauen wollten. Dazu sollte die Abwärme aus dem Stahlwerk und die Restwärme aus einer Möbelfabrik als Prozesswärme für einen Molkereibetrieb genutzt werden. Unter anderem wegen drastisch gestiegener Kosten, schlechterer Fördermöglichkeiten und hoher bürokratischer Hürden sei das Projekt aber derzeit auf Eis gelegt, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Georgsmarienhütte-Gruppe, Alexander Becker.
