Taubitz' Gold-Traum endet nach Sturz tränenreich
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Natalie Geisenberger sieht zur Halbzeit des olympischen Rodel-Wettbewerbs ihrem dritten Sieg in Serie entgegen. Weil sie selbst herausragend fährt - und weil die zweite deutsche Goldkandidatin Julia Taubitz einen folgenschweren Fehler macht. Immerhin kommt sie ins Ziel.
Nach der schmerzhaften Bauchlandung ließ Rodel-Favoritin Julia Taubitz ihren Tränen freien Lauf. Die Weltcup-Gesamtsiegerin eröffnete das olympische Rennen zunächst mit Bahnrekord, stürzte aber im zweiten Lauf in der berüchtigten Kurve 13 mit gut 120 Kilometern pro Stunde und muss alle Gold-Hoffnungen begraben. Einen Tag nach dem Coup von Johannes Ludwig steht dagegen Taubitz' Rivalin Natalie Geisenberger als Halbzeit-Führende vor der nächsten Goldmedaille. Zweite ist überraschend die Olympia-Debütantin Anna Berreiter aus Berchtesgaden. Am morgigen Dienstag werden die Läufe drei und vier ausgetragen.
"Natürlich ist sie im Moment etwas zerstört, sie liegt etwas am Boden. Aber das gehört bei uns dazu, da muss man wieder aufstehen", sagte Cheftrainer Norbert Loch. "Es fahren keine Maschinen da runter, es sind Menschen und die machen Fehler. Sie hat in der Kurve 13 einen Fahrfehler gemacht, der dann zum Sturz geführt hat." Nach so einem Fehler wirkt laut Loch nur noch die Physik. "Ich habe ihr gesagt, sie hat eine Sekunde zu Platz drei. Das ist Julias Chance, wenn sie zwei Topläufe zeigt."
Die deutschen Betreuer schlugen entsetzt die Hände vor die Gesichter, als Taubitz in Bauchlage, mit dem Schlitten auf dem Rücken ins Ziel rutschte. Die 25-Jährige stemmte sich danach mit den Händen auf die Knie, musste erst einmal durchatmen, Schmerzen und Schock verdauen. Dann fand sie tieftraurig in den Armen von Teamkollege Max Langenhan Trost. Von Platz eins ging es auf Platz 14 zurück. Schon im ersten Lauf hatte es Madeleine Egle (+1,010) aus Österreich erwischt, ebenfalls eine der stärksten Rodlerinnen des Winters - und auch zahlreiche weitere Starterinnen kamen an dieser Stelle zu Fall. Als Dritte geht nun die Russin Tatjana Iwanowa (+0,591) in die beiden entscheidenden Läufe.
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