
Sibylle Berg: „PNR. La Bella Vita“ – Das kann doch nicht wahr sein
Frankfurter Rundschau
Es lebe die wohlorganisierte Anarchie: Sibylle Bergs dystopische Trilogie mündet mit „PNR. La Bella Vita“ in eine Utopie.
Sibylle Berg hat es durchgezogen. In „GRM. Brainfuck“, 2019, entwarf sie eine dystopische Post-Brexit-Welt, in der die Dinge nicht mehr bloß gefühlt vor die Hunde gingen, sondern mit allen Verwahrlosungs-Konsequenzen. Dies sehr vorstellbar und sechs Jahre später noch vorstellbarer geschildert: die Dominanz ferner Wirtschaftsmächte (China) und naher KI in einer privatisierten, verlotterten Welt, und zwar aus der Perspektive einiger unterprivilegierter Kinder. Diese, naturgemäß computeraffin und nicht auf den Mund gefallen, beziehungsweise von der Schriftstellerin gut ausgerüstet, sorgten für einen außergewöhnlich offenherzigen, sarkastischen Ton.













