
Regionalligist fällt mit "KI-Halluzinationen" vor Gericht auf die Nase
n-tv
Wegen des Einsatzes von Pyrotechnik ihrer Fans soll der Regionalligist FC Carl Zeiss Jena eine saftige Strafe zahlen. Der Klub geht dagegen in Berufung - offenbar mit einem Mittel, das dem Sportgericht überhaupt nicht passt: Künstliche Intelligenz, die Entscheidungen halluziniert.
Fußball-Regionalligist FC Carl Zeiss Jena hat beim Verbandsgericht des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) eine Schlappe erlitten. Die Berufung gegen ein Urteil des Sportgerichts, wonach der Klub 18.400 Euro plus einen Aufschlag von 20 Prozent wegen unsportlichen Verhaltens der Fans beim Derby gegen Rot-Weiss Erfurt zahlen muss, wurde zurückgewiesen, meldet die "Bild"-Zeitung. Zugleich erteilte das Gericht dem Klub einen Rüffel.
Denn das 73-seitige Schreiben soll mithilfe Künstlicher Intelligenz erstellt worden sein. Das Gericht wies darauf hin, dass von der KI verfasste Berufungen zurückgewiesen werden können, wenn sie formell und inhaltlich nicht den Mindestanforderungen entsprechen. Und so erzürnte das überaus ausführliche Schreiben das Sportgericht wohl auch wegen viel Unsinn.
"Bei dem Berufungsschriftsatz handelt es sich um ein Sammelsurium unverifizierbarer 'KI-Halluzinationen'", schreibt der Vorsitzende Richter Fred Kreitlow laut "Bild" im Urteil. Weiter heißt es: "Bei einer Vielzahl der von der Berufungsführerin genannten Urteile bzw. Literaturstellen, auf welche sich die Berufungsführerin bezieht, handelt es sich um frei erfundene Entscheidungen, die es entweder gar nicht gibt oder welche völlig anders lauten."
