Rechtsterroristin Beate Zschäpe sagt gegen Vertraute aus
ZDF
In Dresden hat NSU-Terroristin Zschäpe als Zeugin ausgesagt. Angeklagt ist Susann E., die früher eine enge Vertraute Zschäpes war.
Vor dem Oberlandesgericht Dresden hat die verurteilte NSU-Terroristin Zschäpe als Zeugin ausgesagt. Angeklagt ist Susann E., die früher eine enge Vertraute Zschäpes war. Einige Hinterbliebene wagen noch, zu hoffen. Darauf, dass die vollständige Wahrheit ans Licht kommt. Über die Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), über noch nicht enttarnte Helfer und darüber, wie die Rechtsterroristen ihre Opfer auswählten. "Ich hoffe, dass dieser Prozess uns Aufklärung bringt", sagt Gamze Kubaşık am Morgen vor dem Gerichtsgebäude. Kubaşıks Vater Mehmet war 2006 in seinem Kiosk in Dortmund vom NSU erschossen worden. Er ist eines von zehn Mordopfern der Gruppe, darunter neun Männer mit türkischen und griechischen Wurzeln sowie eine Polizistin. Zu den Opfern der Rechtsterroristen zählen auch Menschen, die durch mehrere Sprengstoffanschläge teils schwerst verletzt wurden. Außerdem beging der NSU eine Reihe von Raubüberfällen, um das Leben im Untergrund zu finanzieren. Dahin hatte sich das sogenannte Kerntrio - die Neonazis Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe - Ende der 90er Jahre geflüchtet, um sich Ermittlungen wegen illegal beschafftem Sprengstoff zu entziehen. Trotz zahlreicher Morde in den Folgejahren kamen die Sicherheitsbehörden dem NSU nicht auf die Spur. In die Richtung Rechtsterrorismus wurde nicht ermittelt, stattdessen wurden Angehörige der Opfer verdächtigt oder Verbindungen ins kriminelle Milieu unterstellt. Erst als Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt am 4. November 2011 nach einem weiteren Raubüberfall von der Polizei umstellt Suizid begingen, kamen die Taten des NSU ans Licht. Beate Zschäpe stellte sich wenig später und wurde im Jahr 2018 nach 438 Verhandlungstagen vom Oberlandesgericht München zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.













