Rechtsextremer Duma-Abgeordneter nennt Scholz einen "Bastard"
RTL
Deutschland will keine Diktatfrieden in der Ukraine akzeptieren. Für den rechtsextremen Alexey Schuravlew ist das völlig inakzeptabel.
Der Krieg in der Ukraine tobt mit unverminderter Härte. Unklar, wie er ausgehen wird. Doch Deutschland und andere westliche Staaten wollen einen russischen Diktatfrieden nicht akzeptieren. Russland soll also nicht einfach alles bekommen, weil es stärker ist. Das machte Olaf Scholz in einer Rede anlässlich des G7-Gipfels erneut klar. Das deutliche Statement von Bundeskanzler Olaf Scholz hat zu einer heftigen Gegenreaktion in Moskau geführt.
In einer Talksendung im russischen Staatsfernsehen hat der Duma-Abgeordnete Alexej Schuravlew eine neue nukleare Drohung ausgesprochen. In der Debatte um die Erfüllung russischer Forderungen, die der Westen nicht erfüllen will, sagte Schuralew: "Wer, bitte schön, bist du, du Bastard? Glaubst du wirklich, wir akzeptieren eure Bedingungen? Denk nochmal nach!" Und dann droht er: "Wenn ihr unsere Bedingungen nicht akzeptiert, dann zwingen wir euch dazu!"
Außerdem gehe er davon aus, dass die USA auf einen Nuklearschlag Russlands nicht reagieren würden.
Schuralew gilt als rechtsextremer Politiker, er gehört zu den Militaristen und Falken innerhalb der russischen Duma. Er war auch derjenige, der im April behauptete, innerhalb von Sekunden Großbritannien auslöschen zu können. Auf den Hinweis, dass auch die Briten Atomwaffen besäßen, reagierte er abwertend und behauptete, bei einem russischen Angriff könnten die Briten nicht mehr reagieren. Allerdings dürfte fraglich sein, ob Schuralew wirklich so denkt oder ob es nicht vielmehr um eine starke Botschaft für seine Landsleute sowie eine Drohung an den Westen geht.
Die meisten Experten halten einen atomaren Schlag Russlands in der Ukraine – aber auch darüber hinaus – für unwahrscheinlich. (eon/cba)