Powell: Kein Bedarf für mehr starke Stimuli
n-tv
Aus der Erwartung wird zunehmend Gewissheit: Die US-Notenbank steht vor der Zinswende. Die hohe Inflation und Ungleichgewichte am Markt sind für Fed-Chef Powell Grund genug, die Niedrigzinsphase zu beenden. Zwar hält er sich eine Hintertür offen. Doch weitere Notenbank-Mitglieder lassen wenig Raum für Zweifel.
Der Chef der US-Notenbank ist bereit, zur Abkühlung der Wirtschaft die Zinsen zu erhöhen. Die Wirtschaft brauche keine aggressiven Stimuli mehr, sagte Jerome Powell bei seiner Nominierungsanhörung vor dem zuständigen Senatsausschuss. Aber die Notenbank werde Zeit brauchen, um die Zinsen auf das Niveau von vor der Pandemie zu hieven. Dass die Verbraucherpreise so weit über den Zielwert von zwei Prozent hinausgeschossen seien, belege, dass es keinen Bedarf mehr für die "sehr konjunkturstimulierende Geldpolitik" gebe. "Es ist an der Zeit, diese Notfall-Maßnahmen auf ein normales Niveau zu bringen", sagte er weiter. "Von dem Punkt, an dem wir uns befinden, ist es ein weiter Weg in Richtung normal."
Die Federal Reserve (Fed) werde ihre milliardenschweren Anleihekäufe im März abschließen und danach "den Leitzins im Lauf des Jahres erhöhen", sagte Powell. Später im Jahr solle dann auch rasch die Bilanz der Fed abgebaut werden. Ein weiteres Mitglied der US-Notenbank, Loretta Mester, signalisierte die erste Zinserhöhung bereits für März. "Ich denke, es spricht viel dafür, die Lockerungsmaßnahmen zurückzufahren", sagte die Präsidentin der regionalen Notenbank von Cleveland dem Sender Bloomberg Television. Falls die wirtschaftliche Entwicklung im März so aussehe wie jetzt, würde sie eine Leitzinsanhebung befürworten.
Mit Esther George sprach sich ein drittes Mitglied der Zentralbank für eine rasche Kurswende in der Geldpolitik aus. "Obwohl die Pandemie das Wirtschaftsgeschehen weiter beeinflusst, ist die Zeit gekommen, die Geldpolitik von der momentanen Krisenhaltung im Interesse der langfristigen Stabilität zu einer normaleren Position zurückzuführen", sagte die Präsidenten der regionalen Notenbank von Kansas einem Redetext zufolge. Sie forderte ebenfalls, dass die Fed ihre wegen der Krisenmaßnahmen angeschwollene Bilanz von mehr als acht Billionen US-Dollar reduzieren müsse. Ähnlich äußerte sich auch der Chef der Atlanta-Fed, Raphael Bostic.
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