Polen legt Konjunkturprogramm auf
n-tv
Die polnische Regierung will angesichts der hohen Inflation die Bürger entlasten. Bei Lebensmitteln und Gas soll die Mehrwertsteuer vorübergehend entfallen und bei Benzin deutlich sinken. Das dürfte auch den Tank-Tourismus weiter ankurbeln.
Polen will ab dem 1. Februar vorübergehend die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel aussetzen und den Steuersatz auf Treibstoff senken. Die Regelung, die die Folgen der Inflation für die Verbraucher abmildern soll, gelte für einen Zeitraum von sechs Monaten, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki in Warschau.
Geplant ist eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes für Benzin und Dieselkraftstoff von derzeit 23 auf 8 Prozent. Morawiecki sagte, dies werde nach Schätzungen der Regierung bewirken, dass sich der Treibstoffpreis um umgerechnet bis zu 15 Cent pro Liter verbillige. Für die meisten Lebensmittel mit Ausnahme von Luxuswaren gilt in Polen ein Steuersatz von 5 Prozent. Dieser soll für sechs Monate entfallen. Allerdings wirkt die Maßnahme nur, wenn die Erleichterungen auch an die Kunden weitergeben werden.
Die sinkenden Benzinpreise wiederum dürften zugleich den Tank-Tourismus vor allem aus Brandenburg und Sachsen ankurbeln. Jüngst hatte der ADAC gemeldet, dass etwa Dieselfahrer an den Zapfsäulen hierzulande so viel zahlen müssen wie noch nie. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Sonntags kostete ein Liter Diesel 1,584 Euro. Superbenzin der Sorte E10 schlug mit 1,659 Euro pro Liter zu Buche und war damit noch 5 Cent von seinem Rekordwert von 2012 entfernt.