
Papst kann sich Segnung homosexueller Paare vorstellen
n-tv
Am Mittwoch beginnt in Rom die Weltsynode. Vor der Zusammenkunft stellen fünf konservative Kardinäle unter anderem die Frage, ob Segensfeiern für homosexuelle Paare weiter verboten bleiben sollen. Die Antwort von Franziskus fällt überraschend aus.
Papst Franziskus hat angedeutet, dass er offen für eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare in der katholischen Kirche ist. Fünf Kardinäle hatten Franziskus kurz vor der Weltsynode in Rom in einem kritischen Brief zur Klärung zentraler Fragen der katholischen Lehre aufgefordert. Die als konservativ geltenden Kirchenmänner, darunter der Deutsche Walter Brandmüller, stellten dem Oberhaupt der katholischen Kirche in einem sogenannten Dubia-Schreiben fünf kritische Fragen zu kontrovers diskutierten Themen.
In einem Dubia-Schreiben werden theologische Fragen als Zweifel formuliert, auf die der Papst üblicherweise in einem "Ja-oder-Nein"-Format antwortet. Zu den gestellten Fragen gehörte unter anderem die, ob Segensfeiern für homosexuelle Paare weiter verboten bleiben sollen.
Der Vatikan veröffentlichte nun die Antworten des Papstes. Demnach schrieb Franziskus, dass jede Bitte um einen Segen mit "seelsorgerlicher Nächstenliebe" behandelt werden sollte. "Wir können keine Richter sein, die nur leugnen, ablehnen und ausschließen", sagte er. Er fügte jedoch hinzu, dass die Kirche gleichgeschlechtliche Beziehungen immer noch als "objektiv sündig" betrachte und gleichgeschlechtliche Ehen nicht anerkennen würde.
