Ohne Trainer, aber mit Psychologin
Süddeutsche Zeitung
Die Beachvolleyballerinnen Karla Borger und Julia Sude gewinnen auf spektakuläre Weise das World-Tour-Finale und damit 150 000 Dollar. Dabei hatten sie gar keinen Coach - und die Taktik kam aus dem Home-Office.
Julia Sude und Karla Borger hatten ein kleines Problem, auch wenn der Ort, an dem sie sich gerade befanden, ja durchaus nett anzuschauen war: Vorne im Hafen der sardischen Hauptstadt Cagliari erhob sich das Riesenrad, nebendran im Wasser schaukelten die Yachten, einen Steinwurf weit weg leuchteten die Beachvolleyball-Courts, auf denen die deutschen Nationalspielerinnen gerade das World-Tour-Finale gewonnen hatten - der größte Erfolg ihrer Karriere. Aber es war halt auch spät, die Siegerehrung am Sonntag kurz vor Mitternacht, Interviews, duschen, um zwei Uhr morgens waren sie mit allem fertig. Und dann fanden sie nichts mehr, wo sie hätten einkehren und auf ihren so überraschenden Titel anstoßen können. "Wir sind dann einfach mit ein paar Bier am Hafen spazieren gegangen, bis fünf Uhr morgens", sagte Borger tags darauf am Telefon. Nach dem Spaziergang ging sie mit ihrer Goldmedaille ins Bett.