
Nazi-Kalender, Leute, kauft Nazi-Kalender!
n-tv
Damit sich Jeff Bezos noch ein paar Villen mit Golfplätzen kaufen kann, darf man bei Amazon allen möglichen verschrifteten Quark verhökern. Der US-Konzern trägt seit Jahren zur Verblödung der Menschheit bei, wie auch die "Rezensionen" unter Büchern zeigen.
Alt- und Jung-Nazis haben es sicher schon mitbekommen. Der Kalender "Männer der Waffen-SS 2024" ist "derzeit nicht verfügbar". Falls Sie keinen haben, müssen Sie die Tage bis zum Vierten Reich eben ohne den Blick auf brachial gescheitelte Endsieg-Männer auf und neben Panzern zählen. Oder derweil in "Vorbildliche und bewährte Männer der Waffen-SS" schmökern, einem "Gedenkband" zum gescheiterten Feldzug mit Erläuterungen dazu, "wie Führer, Unterführer und ihre Kameraden sich an den Brennpunkten der Fronten des Zweiten Weltkrieges vorbildlich und opferbereit in Treue zu Volk und Vaterland bewährt haben".
Zumindest letzteres "Werk" ist für gut 44 Euro auf Amazon Marketplace - dem Portal für Drittanbieter - noch zu haben. Das passt perfekt zu den Richtlinien, die mir das Unternehmen schon vor einigen Jahren anlässlich einer Recherche so erklärte: Bücher, die "zu Gewalttätigkeit, Verbrechen oder Rassenhass anreizen", Krieg glorifizieren und den Nationalsozialismus sowie verfassungswidrige Organisationen "verherrlichen, unterstützen, gutheißen oder verharmlosen" und den millionenfachen Mord an den Juden leugnen, dürfen bei Amazon nicht verhökert werden. Weshalb - auch und offenbar vor allem auf Drängen des Zentralrats der Juden - "Der Untermensch", "Der Jude als Weltparasit" oder "Adolf Hitler - Der letzte Avatar" nicht mehr im Angebot sind.
Aus Sicht von Amazon stellt "Remigration", das Buch eines anderen Österreichers -auch ein Avatar? -, keinen Anreiz für "Gewalttätigkeit, Verbrechen oder Rassenhass" dar. Der Mitorganisator der kleinen Wannsee-Konferenz macht darin "einen Vorschlag, wie mit der Remigration kulturell, ökonomisch, politisch und religiös nicht assimilierbarer Ausländer begonnen werden könnte", selbstverständlich in "Abgrenzung (…) von unmenschlichen Szenarien". Von wegen Deportation, denken sich die Volksgenossen bei Amazon, das Schriftstück ist also eine Meinung unter vielen. Die Angestellten von Jeff Bezos sind sich nämlich "bewusst, dass in unserem Store kontrovers diskutierte Titel erhältlich sind und es unterschiedliche Ansichten darüber gibt, wo die Grenze zum Schutz der Meinungsfreiheit zu ziehen ist. Unsere Shopping- und Suchfunktionen sind nicht darauf ausgelegt, Ergebnisse zu liefern, die sich an einer bestimmten Meinung festmachen lassen."
