Mit Willen und Mutters Fleischbrühe

Ringer Frank Stäbler hat schon immer gekämpft: gegen den alten Verein, gegen die Folgen neuer Regeln, gegen die Zeit, gegen den eigenen Körper. Mit Bronze gewinnt er den Kampf gegen das Schicksal.

Die intensivste Szene im Ringen ist der Moment kurz vor der Niederlage. Ein Ringer liegt auf dem Rücken, sein Gegner auf ihm. Der Untere versucht, nach oben zu kommen, denn wenn beide Schultern den Boden berühren, dann ist Schluss. Er kämpft also weiter, kämpft und kämpft gegen den Griff, in dem er liegt, doch seine aufgerissenen Augen zeigen, dass er weiß, gleich wird ihm die Kraft ausgehen. Der Referee kniet daneben, dann berührt auch das zweite Schulterblatt die Matte, und er hebt die Hand. Der Kampf ist aus, der Sieger springt auf, der Verlierer rührt sich nicht. Er lässt alles los und starrt nur hinauf zu den Scheinwerfern.