
Mehr antisemitische Vorfälle in Bayern seit Hamas-Angriff
n-tv
Die blutige Auseinandersetzung im Nahen Osten wird auch nach Bayern getragen. Bei Versammlungen und Solidaritätsbekundungen bricht sich zunehmend Antisemitismus Bahn.
München (dpa/lby) - Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Bayern hat seit dem Angriff der Terrormiliz Hamas auf Israel erkennbar zugenommen. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) in Bayern verzeichnete seit dem Angriff am 7. Oktober bislang 35 Vorfälle mit Bezug zu den Ereignissen in Israel, wie ein Sprecher in München mitteilte. Stichtag war der 19. Oktober. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres verzeichnete die Stelle 15 Vorfälle - darunter sämtliche antisemitischen Vorfälle in Bayern auch ohne Bezug zu Israel.
Online und auf den Straßen sei eine antisemitische Grundstimmung massiv spürbar, teilte die Leiterin von Rias Bayern, Annette Seidel-Arpacı, zu den Zahlen mit. Wer sich öffentlich als Jude zu erkennen gebe oder sich solidarisch mit Israel zeige, müsse damit rechnen, antisemitisch angegangen zu werden. "Es ist unerträglich, dass Jüdinnen und Juden nach und wegen eines antisemitischen Massakers auch hierzulande um ihre Sicherheit fürchten müssen."
Das bayerische Landeskriminalamt (LKA) konnte zunächst keine Zahlen zu antisemitischen Vorfällen seit dem Hamas-Angriff nennen. Ein Sprecher verwies auf eine zeitliche Verzögerung, mit der Fälle statistisch erfasst werden.
