
Marie Vieux-Chauvet: „Liebe, Wut, Wahnsinn“ – „Man muss wählen, Marionette oder Mensch zu sein“
Frankfurter Rundschau
Eine wichtige Wiederentdeckung: „Liebe, Wut, Wahnsinn“ der Haitianerin Marie Vieux-Chauvet.
Die Besonderheit eines Romans zeigt sich manchmal schon in den tragischen Umständen seines Erscheinens. Der Klassiker feministischer Literatur der Frankophonie, „Liebe, Wut, Wahnsinn“ von Marie Vieux-Chauvet, ist ein Beispiel dafür. Kaum war das Werk der haitianischen Autorin unter den Gefahren der Diktatur François Duvaliers geschrieben und 1968 im Pariser Verlag Gallimard veröffentlicht, wurde es wieder eilig dem Blick der Öffentlichkeit entzogen. Es hatte den Zorn des Diktators entfacht. Die Familie fürchtete um ihr Leben, stoppte die Verbreitung des Buchs und kaufte später den gesamten Lagerbestand auf. Marie Vieux-Chauvet ging ins Exil nach New York und starb dort fünf Jahre später.













