
Lagarde will Leitzins auf 3,5 Prozent erhöhen
n-tv
Die Inflation im Euro-Raum sinkt kontinuierlich, liegt aber noch bei 8,5 Prozent. Das angestrebte Ziel von zwei Prozent Teuerung ist somit noch in weiter Ferne. EZB-Präsidentin Lagarde will deshalb an ihrem Kurs festhalten, den Leitzins weiter in die Höhe zu schrauben.
Die Europäische Zentralbank (EZB) will laut ihrer Präsidentin Christine Lagarde an Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation festhalten. Der Preisdruck sei nach wie vor stark, und die Kerninflation, in der die schwankungsreichen Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ausgeklammert sind, sei immer noch hoch, sagte Lagarde am Abend im Europa-Parlament in Straßburg.
"Angesichts des zugrundeliegenden Inflationsdrucks haben wir vor, die Zinssätze auf unserer nächsten Sitzung im März um weitere 50 Basispunkte zu erhöhen, und wir werden dann den weiteren Kurs unserer Geldpolitik bewerten", führte sie aus. Vor einigen Wochen stemmte sich die EZB mit der fünften Zinserhöhung in Folge gegen die nach wie vor hohe Teuerung. Sie hob den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent an. Mit dem von Lagarde angekündigten Zinsschritt stiege der Leitzins dann auf 3,5 Prozent. Die nächste Zinssitzung der Währungshüter ist für den 16. März geplant.
Obwohl die Zuversicht steige und die Energiepreise gesunken seien, erwarte die EZB, dass die Wirtschaftstätigkeit in nächster Zeit schwach bleiben werde, sagte Lagarde. Was nach der für März in Aussicht gestellten erneuten Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt geschehen soll, ist noch unklar. Die Inflation im Euro-Raum war zwar dank eines sich abschwächenden Energiepreisschubs im Januar auf 8,5 Prozent zurückgegangen nach 9,2 Prozent im Dezember. Damit ist die Teuerung bereits den dritten Monat in Folge gesunken.
