Keine Entspannung zwischen Ultras und Politik
ZDF
Die Innenminister der Länder hatten bei ihrem letzten Treffen den Dialog mit den Fans angekündigt. Die Ultras befürchten weitere Verschärfungen.
Die Innenminister der Länder hatten bei ihrem letzten Treffen den Dialog mit den Fans angekündigt. Den vermissen diese nun in den Beschlüssen und befürchten weitere Verschärfungen. Werder Bremen lag im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart 0:2 zurück, doch als zu Beginn der zweiten Halbzeit in der Ostkurve hinter VfB-Keeper Alexander Nübel wie an der Schnur gezogen sieben rote Lichter angingen, sollten die nicht etwa den Weg ins VfB-Tor weisen. Ein Transparent und ein Foto zeigten, dass die Werder-Ultras einen speziellen Abschiedsgruß vorbereitet hatten. "Die letzte Rechnung geht auf dich", war da neben dem Konterfei des ehemaligen Bremer Innensenators Ulrich Mäurer zu lesen. Mäurer, der vergangene Woche in den Ruhestand ging, war für die Ultras zum Symbol eines in ihren Augen repressiven Sicherheitskurses geworden. Die Rechnung für das Abbrennen der Pyros werden allerdings weder Mäurer noch seine Nachfolgerin im Innenressort zahlen müssen, sondern wie immer der Klub. Dabei schien Mäurer bei seinem letzten großen Auftritt auf der politischen Bühne die Wogen geglättet zu haben. Als Leiter der Innenministerkonferenz (IMK) empfing er seine Kollegen Anfang Dezember in Bremen, um über ein Bündel an Maßnahmen zu beraten, die nach Ansicht der Politiker die Sicherheit in den Stadien erhöhen sollten, nach Meinung der Fans aber das Ende der Fankultur bedeuten würden. Dazu gehörten unter anderem personalisierte Eintrittskarten, Stadionverbote für noch nicht verurteilte Personen, sowie der Einsatz von Gesichtsscannern an den Eingängen. Ein Paket, gegen das die organisierte Fanszene im Vorfeld mit Stimmungsboykotten und Demonstrationen protestierte, das aber auch auf Ablehnung von Klubvertretern traf. Personalisierte Tickets und Gesichtserkennung waren schon vorher vom Tisch. Und beim Thema Stadionverbote schaffe man laut Mäurer "einheitliche Standards durch eine zentrale, unabhängige, bundesweite Kommission. Klare Regeln, transparente Verfahren - das bringt mehr Rechtssicherheit für alle".













