Wie die DHB-Frauen das Viertelfinale gegen Brasilien angehen
ZDF
Erstmals seit 2007 können die deutschen Handballerinnen in ein WM-Halbfinale einziehen. Gegen Brasilien ist das DHB-Team klar favorisiert.
Erstmals seit 2007 können die deutschen Handballerinnen am Dienstag wieder in ein WM-Halbfinale einziehen. Gegen Südamerika-Meister Brasilien ist das DHB-Team klar favorisiert. Nun liegt es plötzlich vor den deutschen Handballerinnen: das Spiel der Spiele. Während in der Dortmunder Westfalenhalle am Samstagabend noch über 10.000 Fans den Sieg gegen Spanien feierten, richtete die deutsche Kapitänin Antje Döll schon ihren Blick auf den Dienstag. Auf das Viertelfinale bei der WM gegen Brasilien (17:05 Uhr, live im ZDF), das alles verändern soll. Die 37-Jährige hat schon viele Viertelfinals bestritten. Alle gingen verloren. Nun soll es endlich reichen für die erste Halbfinalteilnahme seit der EM 2008 - und auch für die erste Medaille seit WM-Bronze 2007. Im Falle eines Sieges in Dortmund träfe das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch in Rotterdam auf Dänemark, Frankreich oder den Co-Gastgeber Niederlande. Sie hoffe, sagte Döll, "dass am Freitag das nächste große Spiel folgen wird". Das Tableau dieses Turniers ist dafür wie gemalt. Zwar verfügt der Südamerika-Champion über starke Torhüterinnen und mit Rückraumspielerin Bruna de Paula, die mit dem ungarischen Topklub Györ zuletzt zweimal die Champions League gewann, auch über eine herausragende Individualistin. Doch dem Team fehlt die Tiefe, wie die desaströse 14:33-Pleite gegen Norwegen unter Beweis stellte. Insofern erwartet die Fachwelt, dass das deutsche Team am frühen Dienstagabend seine Siegesserie – bislang stehen bei der WM sechs Erfolge zu Buche – ausbaut und damit den "magischen Flow" (Abwehrspezialistin Aimée von Pereira) verlängert. Beim abschließenden 29:25-Hauptrundensieg gegen Spanien sank zwar die Formkurve etwas. Aber das war nachvollziehbar, da die deutsche Auswahl den Gruppensieg bereits in der Tasche hatte. Allein die neugewonnene Stärke in der Defensive sollte für einen ungefährdeten Sieg reichen. Die harte und zugleich bewegliche Abwehr ist das konstitutive Element der deutschen Auswahl. Ihre Ballgewinne und die folgenden leichten Tore durch Tempogegenstöße ermöglichten Kantersiege wie beim 36:18 gegen Montenegro. Organisiert wird die Abwehr in der Regel durch die Mittelblockerin Aimée von Pereira, die bei ihrem WM-Debüt ein überragendes Turnier spielt. Doch Bundestrainer Gaugisch hat die Einsatzzeiten seiner Spielerinnen auch hier bislang verteilt und insofern in der Abwehrzentrale andere Formationen einsetzen können. Genügend Energie und Kraft sollten also vorhanden sein.


