So will Urs Fischer die Mainzer retten
ZDF
Der neue Trainer der 05er hat am Montag die Arbeit beim Tabellenletzten aufgenommen. Illusionen über seine Aufgabe macht er sich nicht.
Der neue Trainer der 05er hat am Montag die Arbeit beim Tabellenletzten aufgenommen. Illusionen über seine Aufgabe macht er sich nicht. Mit seinem Vorgänger hat er nicht viel gemein. Weder die Frisur noch die Impulsivität. "Ein Vulkan bin ich nicht", sagte Urs Fischer am Montag bei seiner ersten Pressekonferenz als Trainer des FSV Mainz 05. Genau das war ein Grund, warum der Verein sich für ihn entschieden hat. Manager Christian Heidel hat bewusst einen ganz anderen Trainertypen verpflichtet als Bo Henriksen, von dem der Klub sich vorige Woche getrennt hat. Jeder Versuch, den eruptiven Dänen durch eine Version 2.0 zu ersetzen, wäre fehlgeschlagen. Was das Original nicht mehr hinbekommt, gelingt auch der Kopie nicht. Jetzt also Fischer, der in Interviews so bedächtig rüberkommt, wie man sich einen Schweizer vorstellt, seit der Kabarettist Emil Steinberger auf deutschen Bühnen unterwegs ist. Dem Fußball, den Fischer bis vor zwei Jahren bei Union Berlin spielen ließ, haftete der Ruf des Zweckmäßigen an: nicht schön, aber erfolgreich. Kritik an seinem Spielstil, der Union immerhin von der Zweiten Liga bis in die Champions League führte, habe er nie als persönlichen Angriff empfunden, sagt er. In Mainz ist gerade nicht die Zeit, sich mit ästhetischen Fragen zu befassen. Seit dem Wochenende ist der Rückstand des Bundesligaschlusslichts auf den Relegationsplatz des 1. FC Heidenheim auf fünf Punkte angewachsen, einer mehr ist es bis zum sicheren 15. Rang, den der VfL Wolfsburg innehat. In dieser Situation geht es nicht um Erlebnisse, sondern um Ergebnisse.



