Kegelbrüdern fiel Abschied von Mithäftlingen schwer
n-tv
Im Verfahren wegen Brandstiftung am Ballermann sitzen acht junge Deutsche insgesamt 57 Tage in U-Haft auf Mallorca. Nach ihrer Entlassung musste emotional "ganz viel raus". Dabei ist das Justizdrama für die Touristen noch nicht beendet.
Die Kegelbrüder aus dem Münsterland sind nach zweimonatiger U-Haft auf Mallorca wieder in Deutschland. Sie hüllen sich in Schweigen - und das wird aufgrund der noch laufenden Ermittlungen wegen mutmaßlicher Brandstiftung wohl vorerst auch so bleiben. Die Rückkehr in die Heimat soll tränenreich abgelaufen sein, berichtet die "Bild"-Zeitung. Die 13 Männer sollen sogar Freundschaften zu Mithäftlingen aufgebaut haben.
In der Nacht zum Samstag waren die acht noch in Haft verbliebenden Deutschen aus der Untersuchungshaft entlassen worden und zwischenzeitlich im Gemeindehaus von Pfarrer Holmfried Braun untergebracht. Dort gab es laut Zeitung Pizza und eine erste Aussprache. Die 57 Tage in U-Haft hätten die Männer geprägt. "Da musste ganz viel raus, was sie erlebt haben", sagte Pfarrer Braun. Den Keglern sei der Abschied von Mithäftlingen, die zu Freunden geworden waren, schwergefallen. Den Deutschen sei das Schicksal der anderen Häftlinge unter die Haut gegangen.
Zurück in Freiheit sei bereits auf dem Weg ins Gemeindehaus der Druck von den Touristen abgefallen. "Im Wagen waren sie schon sehr emotional, haben geweint, konnten kaum sprechen", sagte Braun der "Bild"-Zeitung. "Wir haben ihnen Handys gegeben, um ihre Familien anzurufen. Es war so ein Glück, ihre Stimmen in Freiheit zu hören."