
Können Ultrarechte die Moderaten überzeugen?
n-tv
Nach der Abwahl des Regierungsbündnisses in Schweden suchen Liberale, Christdemokraten und ultrarechte Schwedendemokraten nach genug Gemeinsamkeiten für eine handlungsfähige Koalition. Ein Erfolg gilt nicht als ausgemacht. Die zurückgetretene Ministerpräsidentin bietet eine Alternative.
Nach dem Erfolg der ultrarechten Schwedendemokraten bei der Parlamentswahl in Schweden deutet sich eine schwierige Regierungsbildung an. Parlamentspräsident Andreas Norlen lud die Parteichefs zu Gesprächen in der kommenden Woche ein. Danach will er den Moderaten-Chef Ulf Kristersson mit der Regierungsbildung beauftragen. Dessen Bündnispartner, die Schwedendemokraten, erheben nach ihrem starken Abschneiden deutliche Machtansprüche. Die bisherige Regierungschefin Magdalena Andersson bot Kristersson derweil eine Zusammenarbeit an.
Nach Bekanntgabe des Wahlsieges des rechten Lagers am Mittwochabend erklärte Kristersson, er wolle sofort mit der Bildung einer neuen und starken Regierung beginnen. "Jetzt werden wir die Ordnung in Schweden wiederherstellen!", schrieb er auf Facebook. Er wird nun das Kunststück vollbringen müssen, Liberalen und Christdemokraten eine etwaige Regierungsbeteiligung der nationalistischen Schwedendemokraten schmackhaft zu machen.
Nicht alle Mitglieder seines Rechtsbündnisses stehen diesem Szenario so offen gegenüber wie Kristersson. So kündigten die Liberalen bereits an, dem 58-Jährigen ihre Unterstützung entziehen zu wollen, sollte er die Rechtsnationalisten an den Kabinettstisch holen.
