Gehörloser Cafébesitzer: "Jeder kann von jedem etwas lernen"
ZDF
Menschen mit Behinderungen finden auf dem ersten Arbeitsmarkt immer weniger Stellen. Ein tauber Cafébesitzer aus Frankfurt zeigt Eigeninitiative.
Menschen mit Behinderungen finden auf dem ersten Arbeitsmarkt selten eine Stelle. Damit es klappt, ist oft viel Eigeninitiative nötig - wie ein Cafébesitzer aus Frankfurt zeigt. Sascha Nuhn ist Cafébesitzer im Frankfurter Nordend. Und er ist gehörlos. Er verständigt sich vor allem mit Gebärden und Zeichen. Bei Bedarf kann auch ein Dolmetscher seine Gebärden in Sprache übersetzen. In seinem inklusiven Café "Sinn und Wandel" setzt der Gastronom auf Vielfalt. Der 47-Jährige will auch anderen Menschen mit Einschränkungen eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt geben. So arbeiten in seinem Café etwa Menschen mit Sprach- oder Hörstörung, kognitiver oder auch psychischer Einschränkung. Nuhn weiß, wie schwer es ist, einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt zu bekommen. Er kennt Diskriminierung im Beruf aus eigener Erfahrung. Eigentlich hatte der sportliche Mann Automechaniker werden wollen. Doch nach dem ersten Praktikum sagte ihm der Meister: "Das funktioniert nicht. Du hörst doch gar nicht die Geräusche vom Motor. Wie willst Du denn wissen, was da los ist?" Also suchte Nuhn sich neue Wege - und machte eine Ausbildung zum Industrie-Elektroniker. Aber auch das war nicht die Endstation. Richtig angekommen fühlte er sich erst in der Selbständigkeit.













