Fotos belasten zwei afghanische Brüder

Überwachungskameras am Berliner Bahnhof Südkreuz zeigen zwei afghanische Brüder mit einem ausgebeulten Rollkoffer. Diese Spur führt die Ermittler zur Leiche der Schwester. Während die Verdächtigen in Haft sitzen, warnt die türkische Frauenrechtlerin Ates vor Gewalt im Namen der Ehre.

Ein ausgebeulter Koffer mit einem grauenhaften Inhalt: Nach dem Mord an einer zweifachen Mutter aus Afghanistan mutmaßlich durch ihre eigenen Brüder sind nun weitere Details der Tat bekannt geworden. Die beiden Verdächtigen zogen demnach die Leiche ihrer Schwester am 13. Juli in einem großen Rollkoffer zwischen vielen Menschen im belebten Bahnhof Berlin-Südkreuz durch. Das zeigen Fotos aus Überwachungskameras, die die "Bild"-Zeitung veröffentlichte. Die Brüder im Alter von 22 und 25 Jahren sollen ihre 34-jährige Schwester in Berlin getötet und die Leiche nach Bayern gebracht und dort vergraben haben. Die Staatsanwaltschaft hatte die Videoaufnahmen der Überwachungskameras ausgewertet, wollte sich aber zu den Bildern nicht äußern. Parallel entbrannte über die Tat und ihre integrationspolitischen Hintergründe eine Debatte. Der Koffer auf den Bildern der Kameras auf dem Bahnhof sah ausgebeult aus und wirkte sehr schwer. Zu zweit wuchteten die beiden jungen Männer ihn in den ICE, umgeben von wartenden Reisenden. Die Kriminalpolizei zeigte später durch einen Versuch, dass sich ein Frauenkörper in dem Koffermodell unterbringen lässt.