Fed vermiest Anlegern mit Zinsen die Stimmung
n-tv
Fed-Chef Powell will die Rezession nicht ausschließen, hält jedoch an seinem strikten Kurs fest. Auf die neue Erhöhung des Leitzinses um 0,75 Punkte sollen weitere Steigerungen folgen. An der Wall Street schickt das die Kurse auf Talfahrt.
Eine schwindelerregende Achterbahnfahrt haben die Märkte mit der Zinsentscheidung und den begleitenden Aussagen der US-Notenbank absolviert. Am Ende entschieden sich die Teilnehmer am Aktienmarkt für die "falkenhafte" Lesart und schickten die Indizes auf Tagestief. Der Dow-Jones-Index schloss 1,7 Prozent tiefer bei 30.184 Punkten, der S&P-500 notierte 1,7 Prozent leichter. Für den Nasdaq-Composite ging es um 1,8 Prozent nach unten. Dabei gab es insgesamt 1.031 (Dienstag: 606) Kursgewinner und 2.163 (2.643) -verlierer. Unverändert schlossen 159 (131) Titel.
Falkenhafte Aussagen des Offenmarktausschusses drückten die Aktienindizes ins Minus. Während die Zinserhöhung mit 75 Basispunkten den Erwartungen entsprach, sehen die Währungshüter einen strafferen Zinspfad. So erwarten sie zum Beispiel den Leitzins Ende 2023 nun bei 4,6 Prozent nach bisher 3,8 Prozent. Aktien, Gold und Anleihen - vor allem am kurzen Ende - gerieten unter Druck, während der Dollar zulegte.
Doch während der anschließenden Bemerkungen von Fed-Chef Jerome Powell drehten die Assets in die jeweilige Gegenrichtung, überwiegend aber nicht nachhaltig. Powell sagte unter anderem, es gebe erste Anzeichen der Normalisierung auf dem Arbeitsmarkt. Die Projektionen deuten laut Powell auf 125 Basispunkte weiterer Zinserhöhungen in diesem Jahr hin, es gebe aber auch eine große Gruppe, die 100 für ausreichend halte. Er sagte weiter, dass eine Rezession nicht ausgeschlossen werden könne.