"Eine ganz neue Dimension der Gewalt"
ZDF
Die RSF-Miliz hat Al Faschir im Sudan eingenommen. Geflüchtete schildern Gewalt, Hunger und Verzweiflung nach der monatelangen Belagerung.
Die RSF-Miliz hat nach über einem Jahr Belagerung Ende Oktober die Stadt Al Faschir in Sudan eingenommen. Die Menschen, die von dort fliehen konnten, berichten Grausames. ZDF: Was erzählen Ihnen die Menschen, die den RSF entkommen sind? Myriam Laaroussi: Sie berichteten von den Ereignissen in Al Faschir, wo es zu ethnisch motivierten und wahllosen Morden gekommen ist. Sie erzählten uns, wie sie mit ansehen mussten, wie ihre Ehemänner vor ihren Augen getötet wurden. Ein Mann erzählte uns, dass er mit seiner Familie fliehen wollte. Sie erzählten uns von sexueller Gewalt. Sie erzählen uns von ihrer Angst, entführt zu werden, denn viele von ihnen werden auf der Straße entführt, und dann wird Lösegeld für ihre Freilassung verlangt. Deshalb bewegen sie sich nachts fort, weil es etwas sicherer ist als tagsüber. ... ist Notfallkoordinatorin von Ärzte ohne Grenzen in Darfur, eine Region im Westen des Sudan. Ihr Team betreut in einem Camp in Tawila, etwa 70 Kilometer westlich von Al Faschir, Menschen, die die Flucht aus der Stadt überlebt haben. ZDF: Was haben die Menschen noch erlebt? Laaroussi: Wir hören von einer ganz neuen Dimension der Gewalt. Alle Arten von Gewalt. Das spiegelt sich auch in den Patienten wider, die wir aufnehmen. Wir behandeln vor allem Traumata und Schussverletzungen.













