
Eine Begegnung mit Robert Menasse: Europa, aber was ist es?
Frankfurter Rundschau
Eine Begegnung mit Robert Menasse und ein Gespräch über seinen jüngsten Essay. Von Konstantin Johannes Sakkas
Ich treffe Robert Menasse in einem Hotel Nahe dem Anhalter Bahnhof in Berlin. Ein bedeutungsvoller Ort, denn der Anhalter Bahnhof ist eine Ruine aus dem Zweiten Weltkrieg, die als Mahnmal stehen gelassen wurde, ebenso wie die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, in der er am Abend zuvor aus seinem Roman „Die Hauptstadt“ und aus seinem 2024 erschienenen Großessay „Die Welt von morgen“ gelesen hat. Zudem befindet sich am Anhalter Bahnhof seit Neuestem auch das Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung. Der Ort unseres Treffens ist also zweifach auf Menasses großes Thema bezogen: die Katastrophe des Nationalismus in Europa und die Europäische Union als seine Überwindung.













