
Deutschland droht 2023 kräftiger Wohlstandsverlust
n-tv
Wirtschaftsexperten blicken mit Sorge auf das kommende Jahr. Sie erwarten, dass das BIP um etwa 0,75 Prozent sinken wird. Höhere Preise und Lieferengpässe stellen vielen Branchen vor ein Problem. Nur der Arbeitsmarkt soll weitgehend verschont bleiben.
Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) blickt angesichts der Energiekrise pessimistisch auf das kommende Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt werde voraussichtlich um etwa 0,75 Prozent sinken, geht aus einer Prognose hervor. Verglichen mit den Prognosen vor dem russischen Überfall auf die Ukraine werde die reale Wirtschaftsleistung Ende 2023 um fast fünf Prozent niedriger liegen.
"Die Volkswirtschaft als Ganzes ist mit einem gewaltigen Wohlstandsverlust konfrontiert", sagte IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. Schwere Zeiten sagt das IW besonders dem Bausektor voraus, der anders als die Industrie und der Dienstleistungssektor mit einer sich verschärfenden Rezession rechnen müsse. Fehlende Materialien und Fachkräfte sowie die steigenden Bauzinsen belasten derzeit die Branche.
Als Konjunkturstütze erwies sich bisher der private Konsum. Das dürfte sich ändern: Die Konjunkturforscher gehen im kommenden Jahr von einem Rückgang der Konsumausgaben in Höhe von anderthalb Prozent aus. Der Arbeitsmarkt dürfte sich trotz aller Probleme robust zeigen: Die Arbeitslosenquote wird im laufenden Jahr bei 5,3 Prozent erwartet und dürfte 2023 nur leicht auf 5,4 Prozent zulegen.
