Demenz-Schnelltest wie für Corona - Forschungsgruppe findet „Vorboten“ der Krankheit
Frankfurter Rundschau
In Deutschland leiden rund 1,6 Millionen Menschen an Demenz – Tendenz steigend. Eine Studie weckt nun Hoffnung auf einen Schnelltest zur Krankheit.
Göttingen – Die Zahl der Menschen, die an Demenz leiden, steigt. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO geht von einem rasanten Anstieg bis zum Jahr 2030 aus. Mit rund 40 Prozent mehr Erkrankten wird gerechnet. Im Jahr 2019 ging man nach Schätzungen noch von weltweit circa 55 Millionen Menschen aus, die unter der Krankheit litten. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums leben in Deutschland um die 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. In der Bundesrepublik allein kommen nach Zahlen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft jährlich etwa 300.000 Neuerkrankungen hinzu.
Dabei gibt es immer mehr Studien, die Möglichkeiten aufzeigen, Demenz vorzubeugen. Demnach sollen beispielsweise Zuhören und verlässliche Sozialkontakte, aber auch gemeinsam Musik machen helfen. Doch auch die Forschung an Alzheimer-Medikamenten arbeitet mit Hochdruck. Doch um gezielt vorzubeugen und zu behandeln, bedarf es einer frühen und vor allem schnellen Diagnose. Denn wenn sich die Symptome erst einmal zeigen, stehen die Chancen auf eine positive Behandlung schlecht. Arbeiten von Forschenden aus Deutschland machen jetzt Hoffnung auf einen Schnelltest auf Demenz.
Forscherinnen und Forscher am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) der Universitätsmedizin Göttingen haben ihre Ergebnisse nun veröffentlicht. Ihre Studie ist im Fachjournal EMBO Molecular Medicine nachzulesen. Sie kombinierten Ergebnisse von Laborstudien mit Probandinnen und Probanden mit anderer Forschung, beispielsweise an Mäusen und Zellkulturen. Dadurch kamen sie drei spezifischen MicroRNAs im Blut auf die Spur.