Daimler droht erneut Ärger im Dieselskandal
n-tv
Der Dieselskandal beschäftigt Daimler schon länger. Bislang kann dem Autobauer laut Gerichten keine Täuschungsabsicht nachgewiesen werden, weshalb Klagen ohne Urteil enden. Doch nun gibt es womöglich neue Belege, die ein Kfz-Software-Experte liefert.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht neue Belege für eine Verstrickung des Autobauers Daimler in den Dieselskandal. In einem Gutachten dokumentiere der Kfz-Software-Experte Felix Domke im Auftrag der internationalen Anwaltskanzlei Milberg "insgesamt acht bisher unbekannte Abschalteinrichtungen in einer Mercedes-Benz E-Klasse mit Euro 6 Diesel", teilte die DUH mit. "Mit diesen nach Auffassung der Umwelthilfe eindeutig illegalen sogenannten "defeat devices" wird die wirksame Abgasreinigung durch den verbauten SCR-Katalysator reduziert." Dadurch lägen die Stickoxid-Emissionen auf der Straße deutlich über dem gesetzlich festgeschriebenen Grenzwert.
Ein Sprecher von Daimler teilte dagegen mit, die "beschriebenen Parametrierungen" seien bereits bekannt. "Aus unserer Sicht sind diese im Zusammenspiel und Gesamtkontext des hochkomplexen Emissionskontrollsystems nicht als unzulässige Abschalteinrichtungen zu bewerten." Die Deutsche Umwelthilfe wird das Gutachten, weitere Details und mögliche Folgen diesen Freitag bei einer Pressekonferenz vorstellen.