China drohen Millionen Corona-Tote
n-tv
Nach der plötzlichen Abkehr von der Null-Covid-Politik steht China ein Infektions-Tsunami ins Haus. Fachleute rechnen mit zwei Millionen Toten. Peking meldet fünf und verbirgt den regen Betrieb an den Krematorien. Das Ausland fürchtet vor allem Mutationen.
Nach Chinas Abkehr von der strikten "Null-Covid-Politik" wächst die Sorge vor einer gigantischen Corona-Welle mit Hunderten Millionen Infizierten in der Volksrepublik binnen Wochen - und Millionen Toten. Städte im ganzen Land arbeiteten deshalb unter Hochdruck daran, zusätzliche Klinik-Betten und weitere Behandlungskapazitäten zu schaffen. Die Entscheidung der Regierung von Präsident Xi Jinping, das zuvor äußerst strenge Regime zu lockern, trifft das Gesundheitssystem völlig unvorbereitet.
Auch das Ausland zeigt sich besorgt, nicht zuletzt wegen möglicher Auswirkungen auf Wirtschaft und Handel. Ein Sprecher des US-Außenministeriums verwies auf die Gefahr, dass eine großflächige Covid-Ausbreitung in China zu weiteren, gefährlichen Mutationen des Virus führen könnte. Das sei "eine Bedrohung für die Menschen überall". Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sprach auf Twitter von einer "sehr besorgniserregenden Lage in China".
Nach dem Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 hat China teils ganze Städte schon bei kleineren Corona-Ausbrüchen abgeriegelt. Doch Anfang Dezember wurde der strikte Kurs gelockert, nachdem bei Protesten gegen die Beschränkungen auch der Sturz von Präsident Xi gefordert worden war - ein in China zuvor unerhörter Vorgang. Nun sind einige Kliniken überfüllt, Apotheken wie leergefegt, und viele Menschen haben sich selbst isoliert.