Behörden streiten um Vorfall bei Tesla in Grünheide
n-tv
Ist es eine Betriebsstörung oder ein Störfall mit einer ernsten Gefahr? Der Austritt von Flüssigkeit im Tesla-Werk in Grünheide sorgt für Vorwürfe zwischen Brandenburger Behörden. Der zuständige Wasserverband beklagt fehlende Transparenz.
Nach dem Austritt von Flüssigkeit aus der Lackiererei des neuen Tesla-Autowerks in Grünheide bei Berlin wächst die Kritik an den Umweltbehörden. Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE), der auch Tesla beliefert, forderte mehr Transparenz. Der Verband sei nur auf Nachfrage von der Wasserbehörde des Landkreises Oder-Spree informiert worden, sagte Sprecherin Sandra Ponesky. "Da sehen wir schwarz für den Schutz der Trinkwasserversorgung in Zukunft."
Während der WSE unter Berufung auf ein ihr vorliegendes Foto der Ansicht ist, dass auch Flüssigkeit in die Kanalisation gelangt sei, verneint das Brandenburger Landesamt für Umwelt (LfU) dies. Die Linke im Brandenburger Landtag fordert Aufklärung. Umweltminister Axel Vogel von den Grünen solle im nächsten Umweltausschuss über den Vorfall berichten, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Linken, Thomas Domres. Er kritisierte die Informationspolitik. "Die Meldekette muss so gestaltet werden, dass alle Akteure informiert werden."
Am 11. April waren nach Angaben des LfU in der Tesla-Fabrik 15 Kubikmeter (15.000 Liter) Behandlungsbad aus der Elektrotauchlackierung ausgetreten. Die Behörde spricht von einer Betriebsstörung, der verwendete Lack habe keine gefahrstoffrechtliche Einstufung. Ein Entsorgungsunternehmen pumpte laut Umweltamt die in einer Wanne aufgefangene Flüssigkeit ab.