Anlageskandal kostet Fed-Vize-Chef den Job
n-tv
Die Entscheidungen der US-Notenbank sorgen bereits im Vorfeld an der Wall Street gelegentlich für Panik. Das soll sich Fed-Vize Clarida zunutze gemacht haben und sich mit privaten Börsengeschäften dank seines Insiderwissens bereichert haben. Er zieht nun die Reißleine.
Der Vizechef der US-Notenbank Federal Reserve, Richard Clarida, tritt nach Berichten über fragwürdige Börsengeschäfte rund zwei Wochen vor Ende seiner Amtszeit zurück. Er werde sein Mandat am Freitag niederlegen, erklärte die Fed. Notenbankchef Jerome Powell sagte, er werde Claridas "weisen Rat und entscheidende Betrachtungen" vermissen. Clarida war seit Ende 2018 Vizechef der Fed. Planmäßig sollte seine Amtszeit erst Ende Januar auslaufen.
Clarida war im vergangenen Jahr wegen privater Börsengeschäfte zu Beginn der Pandemie, als die Märkte Anfang 2020 eingebrochen waren, in die Kritik geraten. Die Zentralbank verschärfte wegen der Kritik an Clarida und anderen Top-Vertretern ihre Regeln zur Offenlegung von privaten Geschäften an den Finanzmärkten. Einem Bericht der "New York Times" vom Donnerstag zufolge sollen Claridas Börsengeschäfte noch weiter gegangen sein, als im vergangenen Jahr im Rahmen der Offenlegungspflicht bekanntgeworden war. Er kaufte am Vortag einer wichtigen Entscheidung der Fed, stabilisierend in die Märkte einzugreifen, einen Aktienfonds. Die Kurse stiegen nach dem Eingreifen der Fed.