
Afghanistans TV-Journalistinnen müssen Gesicht verhüllen
n-tv
Die Taliban hatten nach ihrer Machtübernahme eine moderatere Regierung als während ihrer Herrschaft zwischen 1996 und 2001 versprochen. Frauen bekommen dies jedoch nicht zu spüren, ihre Rechte werden immer stärker beschnitten. Auch TV-Journalistinnen müssen nun dem Druck nachgeben.
Nach eintägigem Widerstand haben sich Afghanistans TV-Journalistinnen der Anordnung der Taliban-Regierung gebeugt und ihre Gesichter bei ihren Fernsehauftritten bedeckt. Moderatorinnen und Reporterinnen der Morgennachrichten in den wichtigsten afghanischen Sendern traten mit Kopftüchern und Gesichtsschleiern oder Masken auf, die nur noch ihre Augen sichtbar ließen. Am Vortag hatten sich viele von ihnen noch widersetzt und mit unbedecktem Gesicht gezeigt.
Das berüchtigte Ministerium für die Förderung der Tugend und die Verhütung des Lasters hatte alle TV-Journalistinnen angewiesen, ab Samstag nur noch mit bedeckten Gesichtern aufzutreten. Es setzte damit einen Erlass von Taliban-Anführer Hibatullah Achundsada durch, wonach sich Frauen und insbesondere Behördenmitarbeiterinnen nur noch vollverschleiert in der Öffentlichkeit zeigen sollen.
Bei Missachtung der Regeln droht ihnen Entlassung. Väter, Ehemänner oder männliche Vormünder der betroffenen Frauen müssen ebenfalls mit einer Strafe rechnen - ebenso wie TV-Manager, die diese Anordnung nicht durchsetzen.
