
„Der Großteil des Bildes ist ein Remake“
Die Welt
Der Verkauf des Pseudo-Leonardo für 450 Millionen Dollar ist einer der größten Skandale in der Kunst. Das Gemälde ist seit der Auktion 2017 verschwunden. Jetzt beginnt die Aufarbeitung. Deutsche Experten spielen da eine herausragende Rolle – und eine begnadete Malerin.
Das Auktionshaus Christie’s in New York hat 2017 mit dem Verkauf des „Salvator Mundi“ vorgemacht, wie man den Blick vom Kunstwerk selbst ablenkt, um ein mittelmäßiges Gemälde als einzigartigen Leonardo zu verkaufen. In einem Kampagnenvideo und auf vielen Instagram-Posts sah man damals einen zu Tränen gerührten Leonardo DiCaprio vor dem „Salvator Mundi“, jenem Gemälde, das innerhalb einiger Jahre und einer allzu intensiven Restaurierung von 1175 Dollar auf unglaubliche 450 Millionen Dollar im Wert hochgejazzt wurde und bis heute das teuerste Bild der Welt ist.
Es gibt wohl kein Werk, das so viel behauptet – und dessen Schicksal so wenig mit ihm selbst zu tun hat, wie den „Salvator Mundi“. Er verkörpert die Sehnsucht des Menschen nach Wundern. Dem Wunder des sogenannten Dachbodenfundes, der einen zum Millionär macht. Und einem Meisterwerk als Stellvertreter für einen Heiland, der uns erscheint und im Rosamunde-Pilcher-Style errettet.
