Zu viel Gegenwind für die Dauerschleifen-WM
Süddeutsche Zeitung
Die Abstimmung über eine Fußball-WM im zwei-Jahres-Takt scheitert am Widerstand Europas und Südamerikas. Fifa-Boss Gianni Infantino ist damit bruchgelandet - für ihn geht es um eine Exit-Strategie.
Die letzte Gewissheit hatte Gianni Infantino bereits am Dienstag ereilt. Da wurde der Präsident des Weltfußballverbandes Fifa von seinem Erzwidersacher, Uefa-Präsident Aleksander Ceferin, über die Haltung der europäischen Fußball-Union zu Infantinos Lieblingsprojekt aufgeklärt, eine Fußball-WM mit 48 Teams alle zwei Jahre: Vergiss es! Europa werde da so wenig mitspielen wie der Südamerika-Verband Conmebol. Tags darauf setzte ein neues Bündnis der beiden relevantesten Erdteilföderationen das erste gemeinsame Event in die Welt: Ein Match Europameister Italien gegen Südamerika-Meister Argentinien, in der Länderspielperiode Mitte 2022. Es soll nun regelmäßig stattfinden. Das Signal: Wir drehen den Spieß um, sogar ein gemeinsames Büro in London werden die zwei Verbände eröffnen.