
Wohnpark statt Flughafen? - Streit über Airport Erfurt
n-tv
Es wurde viel öffentliches Geld in den Flughafen Erfurt gesteckt, der technisch gut ausgestattet ist. Während das Logistikgeschäft mit Transportflügen läuft, kommt der Passagierverkehr nur langsam voran - Grund für Debatten.
Erfurt (dpa/th) - Die staatliche Finanzierung des Flughafens Erfurt sorgt erneut für Kontroversen. Der Stadtverband der Grünen schloss sich am Montag einer Forderung des Thüringer Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) an, den Flughafenbetrieb einzustellen und Alternativen für die Nutzung des mit Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe ausgebauten Areals und die Beschäftigten zu suchen. Die Grünen plädierten wie der BUND für bezahlbares Wohnen statt des Flughafenbetriebs. Über eine Stilllegung des Flughafens, der zumindest im Charterverkehr weit unter den ursprünglich geplanten Passagierzahlen liegt, wird seit Jahren in Thüringer diskutiert.
Die CDU-Fraktion im Landtag wies die Forderung von BUND und Grünen zurück, denen sich auch der Thüringer Landesverband der ÖDP anschloss. Der parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, Andreas Bühl, erklärte, "in Zeiten der Krise und Verunsicherung ist es Gift, wichtige Infrastruktur in Frage zu stellen". Thüringen brauche ein Flugdrehkreuz für Logistik, Business- und Personenflüge.
Bühl verlangte von der Landesregierung, ein langfristiges Investitions- und Entwicklungskonzept zum Erhalt des Flughafens vorzulegen. "Statt alle paar Monate eine Schließungsdebatte vom Zaun zu brechen, braucht es endlich klare konzeptionellen Investitionen." Der Flughafen gibt nach seinen Angaben insgesamt etwa 2000 Menschen direkt oder mittelbar Arbeit.
