Will Olena Selenska nicht neben Julia Nawalnaja sitzen?
n-tv
Für US-Präsident Biden könnte es ein starkes Symbol sein: Die First Lady der Ukraine, Olena Selenska, und Nawalnys Witwe, die gemeinsam der Rede zur Lage der Nation lauschen. Allerdings will Selenska offenbar nicht kommen, was auch mit Julia Nawalnaja zu tun haben könnte.
Olena Selenska, die First Lady der Ukraine, hat eine Einladung des Weißen Hauses abgelehnt, an der Rede zur Lage der Nation am Donnerstag teilzunehmen. Dies berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf Insider. Damit verzichte die Frau des ukrainischen Präsidenten auf eine der ehrwürdigsten Veranstaltungen Washingtons und unterstreiche zugleich die komplizierte politische Lage in ihrem vom Krieg zerrissenen Land.
Bei der Einladung, so heißt es in dem Bericht, sollte Selenska in der Nähe von Jill Biden, der Ehefrau von US-Präsident Joe Biden, sowie Julia Nawalnaja, der Witwe des in Lagerhaft gestorbenen russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny, sitzen. Das Bild von Selenska und Nawalnaja, die beide ein Symbol des Widerstands gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin sind, hätte eine eindrucksvolle Kulisse für Präsident Bidens Rede geboten.
Doch offenbar verursache eine mögliche Anwesenheit Nawalnajas den Ukrainern Unbehagen, heißt es in dem Bericht weiter. So nehmen diese Nawalny offenbar immer noch eine Äußerung übel, wonach die 2014 illegal annektierte Krim zu Russland gehöre. Dass Nawalny später die international anerkannten Grenzen der Ukraine von 1991 befürwortete, änderte an diesem Bild offenbar nichts mehr. "Während er im Westen immer als jemand galt, der tapfer und mutig gegen Putin gekämpft hat, wird Nawalny in der Ukraine als Anhänger des russischen Nationalismus und Imperialismus angesehen", zitiert die "Washington Post" Alina Poljakowa, Präsidentin der Denkfabrik Center for European Policy Analysis. "Nawalny war natürlich gegen die russische Invasion in der Ukraine, aber 2014, als Russland zum ersten Mal in die Ukraine einmarschierte, war er sehr auf einer Linie mit der allgemeinen russischen Sichtweise, die die Krim als Teil von Russlands historischem Land ansah", sagte Poljakowa.
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