"Wie in einem Mafia-Film": Journalist berichtet von brutaler Erpressung durch CSU-Politiker
RTL
„Ich werde sie vernichten!“ Er konnte seinen Ohren kaum trauen, als er per Anruf bedroht wurde. Am anderen Ende der Leitung: Markus Söders rechte Hand.
"Ich werde sie vernichten!" Manfred Otzelberger konnte seinen Ohren kaum trauen, als er in der vergangenen Woche per Anruf bedroht wurde. Am anderen Ende der Leitung: Markus Söders Generalsekretär Stephan Mayer, der Otzelberger hochaggressiv anging. Das Telefonat schlägt hohe Wellen, mittlerweile ist Mayer von seinem wichtigen Posten innerhalb der CSU zurückgetreten. Bei RTL blickt Otzelberger auf das denkwürdige Gespräch zurück. Wie der Journalist sein Telefonat mit Mayer beschreibt, sehen Sie oben im Video.
"Ich kam mir vor wie in einem Mafia-Film", beschreibt der "Bunte"-Journalist sein Gespräch mit dem wütenden CSU-Politiker. "Es waren sieben Minuten Aggression voller Vernichtungsfantasien. Er wollte einschüchtern."
"Ich werde Sie vernichten, ich verfolge Sie bis ans Ende Ihres Lebens", soll Mayer gegenüber Otzelberger gedroht haben. Und: Der ehemalige CSU-Generalsekretär erpresste den Journalisten offenbar sogar: "Er forderte eine Summe von 200.000 Euro – am gleichen Tag noch zu überweisen", erzählt dieser im RTL-Interview.
Selbst nach mehreren Stunden war Mayers Wut demnach nicht verflogen. "Was ich besonders schlimm fand: Am Abend hat er dann nochmal angerufen und diese Forderungen erhoben", berichtet Otzelberger. "Ich weiß nicht, was da in ihn gefahren ist."
Was war passiert? Die "Bunte" hatte zuvor berichtet, dass Mayer der Vater eines unehelichen Kindes sei, er jedoch nicht zu seinem achtjährigen Sohn stehe und selbst auch keinen Unterhalt für diesen zahlen würde. Auf Anfragen von Otzelberger in dieser Sache habe der CSU-Politiker zuvor nicht reagiert, sagt der Journalist.
Für Mayer endet sein Ausraster mit seinem Rücktritt vom Amt des CSU-Generalsekretärs. "Aus gesundheitlichen Gründen habe ich heute den Parteivorsitzenden der CSU gebeten, mich von meiner Aufgabe als Generalsekretär zu entbinden", erklärte er am Dienstag in einem Schreiben.
Dabei ging Mayer auch auf Otzelbergers Vorwürfe ein: "In einem aufgrund einer eklatant rechtswidrigen Berichterstattung geführten Gespräch mit einem Journalisten der Bunten habe ich möglicherweise eine Wortwahl verwendet, die ich rückblickend nicht für angemessen betrachten würde", sagte er. "Dies bedaure ich sehr." (tka/ mkr, jda)