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Usbekistans kritische Rohstoffe ziehen nicht nur Scholz an

Usbekistans kritische Rohstoffe ziehen nicht nur Scholz an

n-tv
Thursday, October 31, 2024 05:34:34 PM UTC

Seit dem Tod des Langzeitherrschers Islam Karimov 2016 hat Usbekistan den Weg der Öffnung und Liberalisierung eingeschlagen. Mit Erfolg. Vor allem deutsche Investoren lockt das zentralasiatische Land an. Sogar Bundeskanzler Scholz gerät bei einem Besuch ins Schwärmen.

Usbekistan hat sich in den letzten Jahren den Ruf als aufstrebender Standort erarbeitet. Im September besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz mit einer großen Wirtschaftsdelegation das zentralasiatische Land. "Usbekistan ist ein ganz wichtiger Partner, auch für die nächste Zeit", betonte Scholz bei der Ankunft in Samarkand. Die Stadt habe in Deutschland einen fast magischen Klang: "Man denkt an die historische Seidenstraße, an Handelskarawanen, an blaue Moscheen und goldglitzernde Plätze und Paläste". Heute sei Samarkand aber auch "eine Boomtown". "Man spürt die Dynamik, und davon profitieren auch unsere bilateralen Wirtschaftsbeziehungen", so der Bundeskanzler beim Wirtschaftsforum mit dem usbekischen Präsidenten Shavkat Mirziyoyev, an dem auch der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft teilnahm.

Mit fast 40 Millionen Einwohnern ist Usbekistan das bevölkerungsreichste Land der Region und flächenmäßig ähnlich groß wie Schweden. Seit dem Tod des Langzeitherrschers Islam Karimov 2016 durchläuft das Land einen tiefgreifenden Wandel. Präsident Mirziyoyev setzt auf liberale Reformen, Modernisierung und Öffnung - eine "usbekische Zeitenwende". Die regionale Zusammenarbeit hat auch an Bedeutung gewonnen. Die Staatschefs der fünf zentralasiatischen Republiken (Usbekistan, Kasachstan, Tadschikistan, Kirgisistan und Turkmenistan) treffen sich regelmäßig als C5. Es gibt auch ein erweitertes C5+1-Format, etwa mit Deutschland oder den USA.

Die Reformen tragen Früchte: Die usbekische Wirtschaft wuchs 2023 um fast sechs Prozent. Die Prognosen sind ähnlich. Wachstumstreiber sind Dienstleistungen, verarbeitendes Gewerbe, Exporte - darunter IKT durch zugezogene russische IT-Fachkräfte seit dem Ukrainekrieg - und steigender privater Konsum. Bei ausländischen Investitionen und Krediten erwartet die deutsche Außenwirtschaftsagentur GTAI 2024 einen Zuwachs von 20 bis 25 Prozent. Usbekistan ist darauf angewiesen: Der Modernisierungsbedarf ist nach Jahren der Isolation unter Karimov enorm. Die Staatsführung wirbt intensiv um Investitionen. Das Tashkent International Investment Forum (TIIF) im Mai mit über 2500 Teilnehmern aus 93 Ländern war ein sichtbares Zeichen für diesen Ehrgeiz.

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