Union Berlin macht dem FC Bayern weiter große Sorgen
n-tv
Auch RB Leipzig kann Union Berlin nicht stoppen: Im Spitzenspiel des 20. Spieltags der Fußball-Bundesliga liegen die Hauptstädter erst zurück - und holen sich doch drei ganz wichtige Punkte. Die Fans des Tabellenzweiten beleidigen RB-Sportchef Max Eberl.
Ein Traumtor, ein Elfmeter, drei Punkte: Im Stil eines ernsthaften Meister-Kandidaten hat der 1. FC Union Berlin das Topspiel bei RB Leipzig gewonnen und die Position als Bayern-Verfolger Nummer eins gefestigt. Nach Rückstand und bestenfalls durchwachsener Leistung siegten die Berliner beim Pokalsieger mit 2:1 (0:1). Leipzig verlor zum fünften Mal nacheinander in der Fußball-Bundesliga gegen Union und rutschte auf Platz fünf ab. Bayerns Trainer Julian Nagelsmann hatte den Sieg der Berliner vorausgeahnt: "Am Ende ist es dann ein bisschen zu wenig Leben, wir haben jetzt keinen super Flow", hatte der Trainer des Titelverteidigers nach dem glanzlosen 3:0 seiner Mannschaft gesagt. "Wir sind einen Punkt vorne in der Bundesliga und nicht mehr."
Benjamin Henrichs (24. Minute) brachte die Gastgeber in Führung, Janik Haberer (61.) glich nach einer Ecke aus. Vor 47.069 Fans im ausverkauften Leipziger Stadion sorgte Robin Knoche (72.) per Handelfmeter für die Entscheidung. Damit liegt Union weiterhin nur einen Punkt hinter den Münchnern, für Leipzig endete eine Serie von 18 Spielen ohne Niederlage. Für Ärger sorgten die Anhänger im Berliner Block zur Mitte der zweiten Halbzeit. Auf drei Bannern attackierten sie den Leipziger Sportchef Max Eberl wegen dessen Burn-out-Erkrankung. Der 49-Jährige war bereits beim Spiel in Köln in der vergangenen Woche mit Plakaten ähnlich beleidigt worden.
RB hatte für das Spiel eigens vom Fan-Hit "Leipzig on fire" inspirierte Sondertrikots anfertigen lassen. Das Stadion wurde rot angestrahlt. Doch bei der Darbietung auf dem Rasen loderte zunächst nichts. Beide Mannschaften spielten in ähnlichen Systemen mit Dreierkette und neutralisierten sich entsprechend. Größtes Gesprächsthema war da noch der Kniff von RB-Coach Marco Rose, der Linksverteidiger Marcel Halstenberg auf die rechte Außenbahn stellte und Henrichs nach links. Was auch immer der Plan war - er ging auf. Henrichs zog in die Mitte, Unions Winter-Neuzugang Josip Juranovic griff nicht ein. Also zog der seit Wochen in Top-Form spielende Henrichs aus gut 18 Metern einfach mal ab - die Führung.
Einer ist noch zu viel: Mit 27 Fußballern bereitet sich die Nationalelf auf die EM-Generalprobe gegen Griechenland vor, aber nur 26 dürfen mit zum Heim-Turnier. Bundestrainer Julian Nagelsmann verrät, dass die Entscheidung schon gefallen ist. Nur Außergewöhnliches könnte noch ein Umdenken erzwingen.