Ukraine-Krieg: Karate-Star trainiert jetzt mit Molotow-Cocktails
RTL
Viele ukrainische Spitzensportler sind, seit der Krieg in ihrem Heimatland tobt, ins Ausland gegangen, um dort zu trainieren. Doch das kommt für Anita...
Viele ukrainische Spitzensportler sind, seit der Krieg in ihrem Heimatland tobt, ins Ausland gegangen, um dort zu trainieren. Doch das kommt für Anita Serogina nicht in Frage. In der Ukraine ist die 32-Jährige ein absoluter Star. Sie ist Karate-Europameisterin, Vizeweltmeisterin und World Games-Gewinnerin. RTL-Reporter Gordian Fritz hat sie in Odessa getroffen. Ihm erklärt sie, warum es für sie so wichtig ist, ihr Land nun im Kampf gegen Russland zu unterstützen. Die ganze Reportage – in unserem Video.
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"Wenn ich bei einem internationalen Wettbewerb den ersten Platz gewinne und dann unsere Nationalhymne singe, erfüllt das mein Herz und meine Seele", erzählt die Karate-Kämpferin. "Wie könnte ich nun ausgerechnet jetzt, in diesen schwierigen Zeiten, wenn man mich braucht, mein Land und meine Familie im Stich lassen?" Die 32-Jährige kann dabei ihre Tränen kaum zurückhalten.
In der Sporthalle, in der Serogina vorher trainiert hat, lagern nun Hilfsgüter. Ihr Trainer habe dort ein Behelfslager organisiert, um Soldaten und Zivilisten zu versorgen und sie habe einfach mitgemacht, erzählt sie. Sie will ihre Bekanntheit vor allem dafür nutzen, die ukrainische Armee zu unterstützen. Sie hilft dabei dringend benötigte Ausrüstung ins Land zu bringen und hat viele junge Sportler in ihrem Auto über die Grenze raus aus dem Kriegsgebiet in Sicherheit gebracht.
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Auch das Training hat sie nicht aufgegeben. Statt in der Sporthalle, die nun ein provisorisches Lager ist, hält sich die Spitzensportlerin nun in ihrem eigenen Wohnzimmer fit. Oder sie trainiert in einem alten Fabrikgelände. Dort übt sie auch, wie man Molotow-Cocktails wirft. Denn im Ernstfall will sie vorbereitet sein. "Wenn es sein müsste, und ich wäre in der Situation dann würde ich so auch gegen die Russen kämpfen", ist sich die Karate-Kämpferin sicher. Ihr größter Wunsch ist es aber, wieder zu Wettkämpfen zu fahren und dort eine freie und friedliche Ukraine zu vertreten. (jgr)
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