UEFA bricht mit dem Stehplatz-Tabu
n-tv
Die UEFA hebt eine jahrzehntealte Regelung auf: In der kommenden Saison sind im Europapokal in einigen Ländern wieder Stehplätze erlaubt. Die gelbe Wand wird es für den BVB damit auch erstmals in der Champions League geben, Union Berlin bekommt wohl "echte" Heimspiele.
25.000 Fans singen voller Inbrunst auf der legendären Dortmunder Südtribüne, hüpfen Arm in Arm wild umher. Diese Bilder sind aus der Bundesliga längst bekannt. Doch ab der kommenden Saison darf die "gelbe Wand" endlich auch im Europapokal ihre gesamte Wucht entfalten. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) bricht nach Jahrzehnten mit einem Tabu, das Sitzplatzgebot wird aufgeweicht, die Stehplätze kehren zurück. Dies beschloss das UEFA-Exekutivkomitee.
Deutschland ist gemeinsam mit England und Frankreich Teil des von vielen Fußballromantikern herbeigesehnten Pilotprojekts. Auch in der Champions League, Europa League und Conference League dürfen die Fans wieder stehen, allerdings sind die Endspiele in allen drei Wettbewerben nicht Bestandteil dieser Regelung. Allein bei Borussia Dortmund erhöht sich dadurch die Stadionkapazität von rund 66.000 auf über 80.000, 25.000 Leute werden auf der größten Stehplatztribüne Europas Platz finden.
Auch Union Berlin könnte ein großer Gewinner sein. Mehr als 18.000 Stehplätze gibt es an der Alten Försterei, aber weniger als 4000 Sitzplätze. Deshalb war ein Ausweichen in das Olympiastadion der Hertha bislang unumgänglich, möglicherweise sind nun "echte" Europacup-Heimspiele möglich. Grundsätzlich sind Stehplätze für Heimfans vorgesehen. Ob auch Gästefans stehen dürfen, entscheidet der jeweilige Gastgeber.
Erstes Double der Vereinsgeschichte: Bayer Leverkusen gewinnt nach der Deutschen Meisterschaft auch den DFB-Pokal. In der 81. Austragung des Finals reicht gegen den FC Kaiserslautern ein frühes Tor. 45 Minuten spielt das Team von Xabi Alonso mit einem Mann weniger, wegen Pyrotechnik wird die Partie unterbrochen.