Topvirologin Ciesek warnt vor neuen Corona-Medikamenten - „kein Ersatz für Impfungen“
Frankfurter Rundschau
Das neue Medikament Paxlovid soll bei Risikopatient:innen schwere Verläufe verhindern und schon bald in Deutschland eingesetzt werden. Doch Paxlovid ist kein Ersatz für Impfungen.
Berlin - Schon im Januar soll das Medikament Paxlovid mit einer Notfallzulassung in Deutschland auf den Markt gebracht werden. Das teilte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit. Die Nachricht von neuen Medikamenten gegen Corona stimmt viele Menschen zum Jahresbeginn zuversichtlich. Die Frankfurter Topvirologin Sandra Ciesek warnte jedoch bereits, dass Medikamente nicht die Impfungen ersetzen könnten. „Die Medikamente sind hilfreich, aber ein Ersatz für eine Impfung sind sie nicht“, betonte Ciesek gegenüber der dpa.
Konkret soll das Medikament Paxlovid von Pfizer, das in Form von Tabletten eingenommen werden kann, demnächst in Deutschland eingesetzt werden. Das klingt erstmal einfach, dennoch gibt es wohl mehrere Nachteile gegenüber den Impfungen gegen das Coronavirus. Das berichten verschiedene Medien.
Zunächst ist wohl die Einnahme deutlich aufwändiger: Zwei Tabletten müssen direkt nach Symptombeginn fünf Tage lang alle zwölf Stunden eingenommen werden – danach wirkt das Medikament Paxlovid nach derzeitigen Erkenntnissen wohl schon gar nicht mehr. „Wichtig ist zu wissen, dass man es sehr früh nehmen muss“, sagte die Virologin Helga Rübsamen-Schaeff gegenüber RTL. „Das heißt, wenn ich weiß, dass ich infiziert bin und bevor schwere Symptome auftreten, muss ich schon behandelt werden. Etwa fünf Tage lang, damit das Virus sich im Körper nicht ausbreitet.“