
Streit um Bevölkerungsgröße: Kassel will klagen
n-tv
Weil sie laut Statistik weniger Einwohner haben soll, zieht die Stadt Kassel nun vor Gericht. Auch andere hessische Städte beschreiten den Klageweg. Für die Kommunen geht es um viel Geld.
Kassel (dpa/lhe) - Im Streit um die Ergebnisse des Zensus 2022 zieht die Stadt Kassel gegen das Statistische Landesamt vor Gericht. Das haben die Stadtverordneten in einer Sondersitzung mit nur einer Gegenstimme beschlossen. Zuvor hatten bereits mehrere andere hessische Städte wie Hanau, Fulda, Rotenburg und Gießen entsprechende Klagen auf den Weg gebracht oder angekündigt, dies zu tun.
"Mit einer Klage der Stadt Kassel setzen wir ein weiteres Zeichen dafür, dass die kommunale Familie auf breiter Basis geschlossen in dieselbe Richtung läuft und nicht bereit ist, willkürliche Erhebungen einfach widerspruchslos hinzunehmen", sagte Kassels Stadtkämmerer Matthias Nölke (FDP).
Hintergrund des Konflikts ist, dass das Hessische Statistische Landesamt aufgrund der beim bundesweiten Zensus (Volkszählung) 2022 in Hessen ermittelten Daten die amtlichen Einwohnerzahlen vieler Städte niedriger festgelegt hat, als das die Städte aufgrund ihrer eigenen Unterlagen ermittelt haben.
