Starliner-Raumschiff startet Richtung ISS
n-tv
Mit zwei Jahren Verspätung und Schaufensterpuppe Rosie im Kommandantensitz ist das krisengeplagte Starliner-Raumschiff nun auf dem Weg zur ISS. Der Testflug soll zeigen, ob die Kapsel sicher für Astronauten ist. Allerdings gibt es schon wieder Probleme.
Die Starliner-Raumkapsel des US-Luftfahrtkonzerns Boeing ist für einen Testflug abgehoben. An der Spitze einer Atlas-V-Rakete startete sie vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ohne Passagiere in Richtung der Internationalen Raumstation (ISS), wie auf einer Live-Übertragung der US-Raumfahrtbehörde NASA zu sehen war. Geht alles nach Plan, wird sie nach gut 24 Stunden an der ISS andocken.
Statt eines echten Menschen saß eine Schaufensterpuppe namens Rosie im Kommandantensitz. Sie ist mit Sensoren ausgestattet, die Daten über die Bewegungen während des Flugs sammeln sollen. Die Kapsel führt auch rund 230 Kilogramm Nachschub wie Lebensmittel, Kleidung und Schlafsäcke für die ISS-Besatzung mit sich, die in einer Höhe von etwa 400 Kilometern um die Erde kreisen.
Nach NASA-Angaben funktionierten beim Start zwei der insgesamt zwölf Triebwerke zur Steuerung der Flugbahn nicht. Dennoch sei die Kapsel mithilfe eines Ersatztriebwerks auf den richtigen Kurs gebracht worden. Außerdem sprang ein Kühlgerät zu langsam an. Dem Raumfahrt-Verantwortlichen bei Boeing, Mark Nappi, zufolge arbeiten die Techniker bereits daran, herauszufinden, "warum wir diese Anomalien hatten". Er betonte jedoch: "Wir haben ein sicheres Fahrzeug und sind auf dem Weg zur Internationalen Raumstation." Der NASA-Verantwortliche Steve Sitch bestätigte, dass das Raumschiff "insgesamt sehr gut läuft".